Zugänglichkeit


Einer der wichtigsten Werte, die Kathrin und ich für unsere Kooperationen im Mittelpunkt halten, ist Zugänglichkeit – es ist uns ein riesiges Anliegen und ein starker Treiber unserer Arbeit, dass die unterschiedlichsten Menschen mit uns arbeiten und über uns miteinander in Kontakt kommen können.

In dem Wort Zugänglichkeit stecken die Zugänge, die wir legen, also die Wege, die zu uns und unserer Arbeit führen, die großen und kleinen Tore und Türen, durch die Menschen zu uns kommen.

Von denen sich manche für manche Menschen ganz leicht öffnen lassen, und andere müssen mit etwas mehr Druck aufgeschoben werden, und wieder andere bleiben für manche Menschen komplett verschlossen.

Diese Tore und Türen, die wir als Selbständige sehr bewusst gestalten können und dürfen.

Dazu gehören viele unterschiedliche Ebenen – von der Barrierefreiheit deiner Website (also die Frage danach, wie Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen möglichst mühelos auf die Inhalte deiner Website zugreifen können) bis hin zu der Zugänglichkeit deiner Räume und Angebote.

Zugänglichkeit kann ganz praktisch sein: zum Beispiel „Komme ich mit meinem Rollstuhl in dieses Gebäude überhaupt hinein?“ oder „Kann ich als blinde Person diese Software nutzen?“.

Zugänglichkeit kann sprachlich sein: auf der Ebene der gewählten Grundsprache (zum Beispiel Deutsch oder Englisch), aber genauso auch auf feineren Ebenen (zum Beispiel in der Frage danach, wie viele Fremdwörter oder Fachbegriffe oder Verspieltheiten oder popkulturelle Referenzen ein Text enthält, und wie er im Umgang mit ihnen bewusst oder unbewusst eine bestimmte Gruppe von Menschen anspricht und andere Gruppen ausschließt).

Zugänglichkeit kann psychologisch sein: „Passe ich in diese Gruppe von Menschen? Kann ich hier dazu gehören?“ Und hat somit natürlich viel damit zu tun, wie du dich und deine Welt siehst und darstellst, und damit, wie eine Person, die zu dir kommt, sich und ihre Welt wahrnimmt.

Zugänglichkeit kann eine Frage der Sicherheit sein: zum Beispiel „Werde ich hier als trans Person auffallen?“ oder „Bin ich die einzige Person of Color im Raum, und wie sicher fühle ich mich damit?“

Zugänglichkeit kann finanziell sein: direkt über den Preis des Angebots, der für manche Menschen vielleicht nicht stemmbar ist, aber auch über die Zahlungsmodalitäten (zum Beispiel sind zinslose Ratenzahlungen deutlich zugänglicher als eine Ratenzahlung, die den Gesamtpreis des Produktes erhöht) und über eventuell versteckte Folgekosten, falls zum Beispiel eine bestimmte Ausrüstung oder teure Bücher für ein Angebot benötigt werden. (Mehr zu diesem Punkt findest du in meinem Artikel über soziale Preismodelle.)

Zugänglichkeit kann eine Zeit- und Strukturfrage sein: „Kann ich meine aktuellen Verpflichtungen und Verantwortungen neben diesem neuen Commitment aufrecht erhalten?“ oder auch „Gibt es Strukturen, die Teile meiner Fürsorgearbeit übernehmen können, während ich mich diesem Angebot zuwende?“

(Diese Ebenen stehen neben vielen weiteren Ebenen, wovon mir manche bereits bewusst sind und ich sicherlich viele noch überhaupt nicht auf dem Schirm habe. Denn Unzugänglichkeit zu sehen und Zugänglichkeit zu schaffen ist natürlich auch ein Prozess.)

Bewegende Momente zum Thema Zugänglichkeit erleben wir oft in unseren Textwerkstätten, wie beispielsweise letzten Freitag im Co-Working. In den Textwerkstätten kommen oft die unterschiedlichsten Menschen und Texte zusammen, Texte und Menschen, die potenziell auch ganz schön aufeinanderkrachen und sich stoßen könnten – und wir erleben immer wieder, wie unglaublich liebevoll und behutsam Menschen miteinander und ihren Texten umgehen können.

Wie viele fruchtbare Prozesse gerade dadurch angeregt werden, dass wir aus unseren eigenen Bubbeln herausfinden.

Zugänglichkeit ist ein gesetzter klarer Rahmen und ein bisschen auch immer Vertrauensarbeit.

Ein Stolpern zum Thema Zugänglichkeit erlebten wir bei der Konzeption des Schreibmonats. Da wurde uns klar, dass dieses Format (so magisch, groß und umfassend es ist), nicht für alle Menschen so zugänglich ist, wie wir uns das eigentlich für unsere Angebote wünschen.

So entstand die Idee, dass es ein Geschwister-Angebot geben muss. Etwas kleineres, kürzeres, zugänglicheres, für all die Menschen, die in Gemeinschaft schreiben wollen aber nicht einen ganzen Monat stemmen können, aus welchen Gründen auch immer.

Und damit begrüßen wir die Schreibwochenenden in unserem Repertoire :)

Die Schreibwochenenden sind drei Tage für dich und dein Schreiben mit uns und einer bestimmt wieder unglaublich tollen Gruppe, die dich mit ziemlicher Sicherheit raus aus deiner Bubbel führt.

Diese Wochenenden sind dafür da, um ein begonnenes Schreibprojekt konzentriert weiter zu schreiben, um dir ein ganz neues Schreibprojekt auszudenken oder um überhaupt einfach freudvoll und spielerisch ins Schreiben zu kommen. Sie sind flexibel gestaltbar und persönlich zusammenstellbar, damit dieses kleine Retreat auch wirklich in dein Wochenende hinein passt (und du nicht zuerst durch ein großes (Um)planungs-Strukturierungs-Tor gehen musst).

Die Schreibwochenenden werden im Sommer vom 7. bis 9. Juni und im Herbst vom 25. bis 27. Oktober stattfinden.

Du kannst an beiden teilnehmen (dann wird es etwas günstiger) oder an einem der beiden Wochenenden. Sie werden sehr ähnlich aufgebaut sein und sich gut ergänzen, bauen aber nicht inhaltlich aufeinander auf.

Hier findest du alle Informationen zu den Schreibwochenenden und kannst dich auch direkt anmelden.

Und melde dich natürlich gerne direkt bei uns, falls du Fragen dazu hast – auch das ist für uns ein wichtiger Aspekt von Zugänglichkeit, dass wir individuell mit Menschen sprechen und darauf eingehen, was sie eventuell noch brauchen, um für sich eine gute Entscheidung für oder gegen ein Angebot zu treffen.

All das auch als Einladung, um mit uns heute bei der Wir-sind-nicht-alleine-Telko (von 14 bis 15:30 Uhr) über Zugänglichkeit zu sprechen:

  • Wo erlebst du Räume als besonders zugänglich? Aus was für Räumen fühlst du dich ausgeschlossen?
  • Wie wichtig ist dir Zugänglichkeit in der Gestaltung deiner Angebote? Was für Hürden und Herausforderungen bringt das eventuell mit sich?

Wir freuen uns sehr darauf, mit euch tiefer in diese Fragen einzutauchen und zu hören, was für Erfahrungen und Gedanken ihr dazu mitbringt.

Hier findest du mehr Infos zur Telko, und hier ist der Zoom-Raum dafür; du bist von Herzen dazu eingeladen (auch und gerade, falls du noch nie dabei warst):

https://us02web.zoom.us/j/88545419237?pwd=S3ZrejVHRHdUVTlYTjV3ZEtSMHYrdz09

Meeting ID: 885 4541 9237 | Passcode: zugang

Mit Vorfreude auf dich, hier oder dort

TERMINE

Co-Working: 13. Mai

Ein Tag zur Arbeit an deiner Website, mit professioneller Unterstützung zu Technik, Texten, Strategie und Gestaltung – und motivierendem Austausch in einer kleinen Gruppe von anderen Selbständigen.

Details zum Co-Working

Sommer-Schreibwochenende: 7. bis 9. Juni
Herbst-Schreibwochenende: 25. bis 27. Oktober

Ein Wochenende lang gemeinsam schreiben (und nicht-schreiben), forschen, über Texte sprechen, das Schreiben ins eigene Leben hineinweben. Ein Mini-Schreibmonat mit uns sozusagen :)

Hier findest du mehr Infos zu den Schreibwochenenden.

Schreib-Yoga-Retreat auf Rügen: 16. bis 22. September

Mitte September darf ich bei einem Yoga-Retreat an der Ostsee Schreib-Begleitung anbieten: Eine ganze Woche lang Yoga, Meer, Schreibimpulse, Sauna, leckeres Essen und Wohnen in einem schönen alten Kornspeicher. Ich freue mich sehr darauf, und es gibt im Moment noch ein paar freie Plätze.

Hier findest du alle weiteren Informationen dazu!

und der wind
rupft mir die serviette
aus der jackentasche
die ich noch im alten jahr
eingesteckt hab
und weht sie weiß aufs feld

– Kathrin Bach

Die gute Website

Für Haltung, gegen Perfektionismus. E-Mail ist unsere liebste Art, digital zu kommunizieren. Mails können persönlich und direkt und unaufdringlich sein, mehr Unterhaltung zu zweit als Megafon. Dadurch ergeben sich so schöne und tiefe Dialoge, und dadurch wiederum Beziehungen. Diese „E-Mail-Briefe“ sind unsere Einladung an dich, an diesem Dialog teilzunehmen. An dem Versuch, über diese Bildschirme einen echten Austausch zu wagen.

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